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Manipur - das nordostindische Juwel zwischen Burma & Nagaland

Beste Reisezeit | Beste Reisezeit | Völker und Religionen | Nahrung | Tier- und Pflanzenwelt | Bergwelt und Trekking | Nationalparks & Naturreservate | Geschichte | Wirtschaft | Festtagskalender

Das ehemalige Fürstentum Manipur mit seinen 22.327 km² Fläche gehört zu den „Sieben Schwestern“, den Bundesländern die den abgelegenen Nordosten der Republik Indien bilden. Die Ostgrenze trennt Indien von Myanmar, im Süden liegt das Bundesland Mizoram, im Westen das Teeland Assam sowie Nagaland mit seinen zahlreichen Volksstämmen im Norden. Auf Luftaufnahmen lässt sich wunderbar erkennen, warum Manipur seinen Beinamen „das Juwel“ erhielt: geschützt durch einen Ring smaragdgrün bewaldeter Berge liegt das 2000 km² große, nahezu perfekt oval geformte Imphal-Tal im Zentrum, dort wiederum bildet der 40 km² große Loktok-See einen blaugrün schimmernden Farbtupfer. 

Und auch im Detail erkennt man die Berechtigung für diesen Beinamen: Manipur verzaubert mit einem unwahrscheinlichen Blütenreichtum. Nicht nur im Tal, auch in den umliegenden Bergen herrscht ein Klima, das die Entwicklung vielfältiger Pflanzen- und Tierarten begünstigte. 
Zwei Drittel der Landesfläche Manipurs sind noch heute vom Menschen nahezu unverändert, sodass diese Schatzkammer erhalten blieb und nicht nur ausländische Besucher verzaubert. Von Regierungsseite aus werden heute in Manipur viele Orchideenarten und auch Arzneipflanzen gezielt vermehrt, um ihren Bestand zu erhalten. Eine für indische Verhältnisse recht dünne Besiedlung machte dies möglich – 122 Menschen leben hier statistisch gesehen auf einem Quadratkilometer, fast 70 % der Gesamtbevölkerung jedoch im Imphal-Tal und nur entsprechend wenige in den umliegenden Bergen. 

Die unterschiedlichen Landschaftstypen des heutigen Bundesstaats boten auch ganz unterschiedlichen Kulturen Raum, sich zu entwickeln. Fast ausschließlich im Tal leben die Manipuri, ein großer Volksstamm der schon seit Jahrhunderten der bunten, hinduistischen Religion angehört und den Göttern in kunstvoll gestalteten Tempeln und Schreinen sowie durch die sorgfältig ausgearbeiteten Choreografien der rituellen Tänze huldigt. Die Berge werden bevölkert durch verschiedene, kleinere Stämme, die sowohl den Naga-Völkern zuzuordnen sind, als auch Volksstämmen aus dem benachbarten Myanmar. Zwar wurden diese Urvölker im 19. Jahrhundert christianisiert, dennoch überdauerten schamantistische Riten und die naturverbundene Lebensweise. 

Nicht nur die erstaunliche Biodiversität, auch die kulturelle Vielfalt von Manipur lädt also dazu ein, die Brücke nach Indien in Richtung Imphal zu erbauen und einzutauchen in das bunte Treiben auf den geschäftigen Märkten, in die faszinierende Wasserlandschaft des Loktok-Sees und die alte Lebensweise der Bergvölker.

Beste Reisezeit

Das Klima Manipurs lädt ab Oktober bis April dazu ein, die Natur des Landes und die Kultur seiner Menschen zu erkunden. Sobald der Monsun, der von Mai bis Ende September das Wetter dominiert, seine Wassermassen hat abregnen lassen und das Land mit saftigem Grün überzogen hat, beginnt die spannende Erntezeit. Während der Wintermonate ist das Klima angenehm mild, und auch das Frühjahr, wenn die Natur die Landschaft mit frischem Grün überzieht und mit bunten Blüten spickt, ist eine besonders reizvolle Reisezeit.

Manipur in Kürze​

Lage In den abgelegenen Bergen Nordostindiens als Teil der „Sieben Schwestern“, zwischen Myanmar (Burma) im Osten und drei weiteren nordostindischen Bundesstaaten: Nagaland im Norden, Assam im Westen, Mizoram im Süden.
Fläche 22.327 km²
Bevölkerung 2.721.756/ 122 pro km² (2011)
Hauptstadt Imphal
Distrikte 9: Bishnupur, Chandel, Churachandpur, Imphal East, Imphal West, Senapati, Tamenglong, Thoubal, Ukhrul
Topografie Manipur liegt in den südöstlichen Ausläufern des Himalaja (Patkai-Gebirge), höchste Erhebung ist der Khayang-Peak mit 3114 m ü. NHN. Das zentrale, ca. 2000 km² große Imphal-Tal hat eine durchschnittliche Höhe von 789 m ü. NHN.
Vegetation Etwa 64 % unberührte Natur: weites Grasland mit Schilf- und Bambusflächen und vereinzeltem Baumbestand, in den höheren Lagen tropische bis subtropische Urwälder und Feuchtwald aus Eiche, Teak, Kiefer, Gummibaum, Lorbeer und Bambus. Weit über 500 verschiedene Orchideen und weitere Epiphyten, Liliengewächse (u. a. die ausschließlich hier vorkommende Siroi-Lilie), Sukkulenten, Phanerophyten u. v. m. In Manipur werden wichtige Blüten- und Arzneipflanzen zum Arterhalt kultiviert.
Tierwelt Kleiner Panda (selten) Nebelparder, Kragenbären, verschiedene Makakenarten, Weißbrauengibbons, u. a. Sangai- und Leierhirsche, Papageien (u. a. Schwarzloris), Fasane (u. a. Blyth Tragophane und Fleckfasane), Pfauen, Nashornvögel, unzählige Echsen und Amphibien sowie Insekten, darunter besonders viele Schmetterlinge.
Klima Gemäßigtes Klima mit Spitzentemperaturen von maximal 35 °C im Juli und 0 °C im Januar, in den Bergen kälter. Monsun mit teils starken Regenfällen von etwa Mai bis Oktober.
Temperaturen Sommer: von 18 °C bis 34 °C, Winter: von -5 °C bis 16 °C, tiefste Temperaturen im Dezember und Januar.
Niederschlag Durchschnittlich ca. 1500 mm Niederschlag, 80 % des Regens fallen während des Monsuns. Der meiste Niederschlag fällt in den Bergen, auf das Imphal-Tal entfallen ca. 930 mm.
Sprachen Meitei und Englisch sind Amtssprache, die Bergvölker sprechen mehr als zehn verschiedene Stammessprachen, außerdem gibt es Bevölkerungsanteile die Nepali, Bengali und Hindi sprechen.
Ethnien 60 % Meitei (Manipuri), ca. 34 % Stammesvölker (Naga und Kuki mit entsprechenden Unterstämmen), ca. 6 % Einwanderer aus Nepal, Bengalen und Rest-Indien.
Religionen Ca. 41 % Christen, 41 % Hindus, 8 % Moslems sowie Minderheiten des Judentums und schamantistischer Religionen.
Wirtschaft Landwirtschaft (Anbau und Handel von Reis, Tee, Kaffee, Orangen, Cashews, Walnuss, Litschis, Zitronen, Ananas, Papaya, Passionsfrucht, Pfirsich, Birnen, Pflaumen und Kardamom), Forstwirtschaft, Handwerkskunst und Tourismus.
Anreise Flug nach Kolkata oder Delhi, Weiterflug nach Imphal.
Visa / Einreisebewilligung Für die Einreise nach Indien werden der mindestens noch sechs Monate gültige Reisepass und ein Visum benötigt.
Impfempfehlungen Impfungen gegen Hepatitis A, Polio (Kinderlähmung), Starrkrampf (Tetanus) kombiniert mit Diphtherie sind dringend empfohlen, sofern die letzte Impfung länger als 10 Jahre zurückliegt. Detaillierte Impfempfehlungen erhalten Sie von uns bei Anmeldung.

Völker und Religionen

Die Bevölkerungsdichte in Manipur liegt mit 122 Bewohnern pro Quadratkilometer deutlich unter dem indischen Durchschnitt. Die Menschen leben allerdings überwiegend im entsprechend dicht besiedelten Imphal-Tal, obwohl dies nur etwa 10 % der Fläche des Bundesstaats ausmacht. Es sind überwiegend die nur knapp 35 % der Gesamtbevölkerung ausmachenden Stammesvölker der Naga und der Kuki, die in den Bergen leben und diese unwirtlicheren Regionen besiedeln. Sie gehören heute zu fast 97 % dem Christentum an, denn ab etwa 1870 n. Chr. wurden sie durch amerikanische Missionare zu diesem Glauben bekehrt. Nur wenige praktizieren noch heute offiziell ihre ursprüngliche, schamantistische Naturreligion. Aber auch Bnei Menashe finden sich unter ihnen, die sich als direkte Nachfahren des biblischen Volks der Menasse sehen und dementsprechend jüdischen Glaubens sind. Unter ihnen gibt es verbreitete Bestrebungen zur Auswanderung nach Israel.
Zwischen den im Tal lebenden hinduistischen Manipuri (Meitei) und den Bergvölkern gibt es eine deutliche Abgrenzung auch in sprachlicher Hinsicht. Während die Urvölker der Bergregionen ihre jeweiligen Stammessprachen überwiegend erhalten haben, sprechen die Menschen im Tal Meitei, Nepali, Bengali oder Hindi und sind meist hinduistischen Glaubens. Ein deutlich kleinerer Bevölkerungsanteil der Manipuri ist ebenfalls christlich und etwa 8,5 % der Menschen leben nach islamischem Glauben.

Nahrung

Die Küche Manipurs gilt selbst innerhalb Indiens als außergewöhnlich und exotisch. Auf den Märkten verströmen verschiedene würzige Kräuter ihren intensiven Geruch und wetteifern mit Fisch, der hier sowohl frisch, getrocknet, als auch fermentiert in Hülle und Fülle angeboten wird. Sowohl auf den Märkten als auch in den Straßen der größeren Ortschaften stößt man auch auf kleine Garküchen, die neben viel frischem Gemüse, Dhal (ein Brei aus gekochten Erbsen, Linsen oder anderen Hülsenfrüchten) eben auch Fischgerichte aller Art anbieten. Der Fisch selbst wird dabei teilweise warm, gerne frittiert, teilweise aber auch kalt serviert. Sogar als reiner Geschmacksgeber im Kochwasser für bestimmte Gemüse (zum Beispiel Senfblätter) findet sich oft eine Hand voll kleiner Fischchen. Seine Mahlzeit erhält man auf den Straßen oft „plastikfrei“ in einer Schale aus Bananenblatt, aus diesem werden sogar Löffel geformt. Ein hier häufig angebotenes Gericht ist „Sinju“: rohes Gemüse, das mit einer geschmackvollen Würzpaste geröstet und zusammen mit gekochten Erbsen gegessen wird. „Koukha Bora“ ist eine weitere Spezialität Manipurs: die kleinen Knollen des Pfeilkrauts, die pur oder in einem Teig aus Besan- Mehl frittiert als Snack angeboten werden. Auch Lotuswurzel wird hier gern gegessen, in dünne Scheiben geschnitten ist sie eine beliebte Beilage. Für den europäischen Gaumen sind viele dieser Gerichte jedoch zu intensiv gewürzt, insbesondere Chilis, aber auch Salz und andere Gewürze werden in der Küche sehr großzügig eingesetzt – ein Hinweis an den Koch schützt vor unliebsamen Überraschungen. Unabhängig davon sollte man sich als Tourist von allen ungekochten Speisen, auch rohem Obst und Gemüse, lieber fernhalten und nur in vertrauenswürdigen Küchen essen. Der europäische Verdauungstrakt ist den hygienischen Gegebenheiten oft nicht gewachsen.

Tier- und Pflanzenwelt

In Manipur sind stolze 64 % der Landschaft vom Menschen weitgehend unverändert, sodass auch die ursprüngliche Tier- und Pflanzenwelt in ihrer natürlichen Vielfalt noch ausreichend Lebensraum findet. Dennoch sind einige Tierarten heute selten geworden. Dazu gehören vor allem die roten Pandas Ailurus fulgens, Nebelparder Neofelis nebulosa, Fischkatzen Prionailurus viverrinus und die Bengaltiger Panthera tigris tigris. Auch Elefanten und Nashörner ziehen immer seltener über das Gebiet Manipurs. Weit verbreitete Raubtiere in den halb-immergrünen Feuchtwäldern der höheren Lagen sind heute nur noch die Kragenbären Ursus thibetanus, selten wiederum sind ihre Verwandten, die Malaienbären Helarctos malayanus oder auch einige hier noch zu findende Dachsarten. Sie leben in Lorbeer, Eichen, Teakholz- und Gummibäumen und teilen sich ihren Lebensraum mit verschiedenen Affenarten, vor allem Makaken (u. a. Bären- oder Stummelschwanzmakaken Macaca arctoides), den niedlichen Plumploris Nycticebus und sogar einer Gibbonart, den Weißbrauen- oder Hooklock-Gibbons.
Im Schutze der Dunkelheit ziehen ganze Herden von Bisons, Sambarhirschen, Axishirschen (Hyelaphus porcinus) und Muntjaks über die Pfade des weiten Graslandes, sie finden Schutz in den vereinzelten Gehölzen und im Bambusdickicht. Die Umgebung des Loktok-Sees ist das Habitat der weltweit einzigen Population einer Unterart der Leierhirsche Cervus eldi eldi. In den bergigen Geröllwüsten der höheren Berglagen fühlt sich der südliche Serau Capricornis sumatraensis wohl und durchstreift als Einzelgänger seinen uns unwirtlich erscheinenden Lebensraum. Faszinierend ist auch die Avifauna Manipurs: überall verbreitet sind schillernde Pfauen, Blythtragopane und Fasane. In den Wäldern leben außerdem bunte Papageienarten wie zum Beispiel die seltenen Schwarzloris. Die Zahl der Wasservögel scheint unermesslich.
Besonders reich ist auch die Biodiversität im Bereich der blühenden Pflanzenarten. So verdankt der Bundesstaat Manipur seinen Beinamen „Das Juwel Indiens“ vor allem der bunten Blütenvielfalt. Allein die Orchideen sind mit 492 verschiedene Arten angesiedelt, weitere Epiphyten (Aufsitzerpflanzen) und Phanerophyten (Luftwurzler) besiedeln die Bäume. Im Klima Manipurs gedeihen viele seltene bzw. vom Aussterben bedrohte Pflanzenarten ganz wunderbar, so dass insbesondere Orchideen, aber auch Arzneipflanzen und Kräuter gezielt vermehrt und verbreitet werden.

Bergwelt und Trekking

The most popular trekking area of Manipur is Dzukou valley. 


Nationalparks & Naturreservate

Offiziell als Nationalpark deklariert ist in Manipur nur das etwa 40 km² große Gebiet zum Schutz des Manipur-Leierhirsches cervus eldi eldi, von den Einheimischen Sangai genannt, einer Unterart des Leierhirsches die ausschließlich in diesem Reservat überlebt hat. Nach Einrichtung der Schutzzone im Jahr 1975 konnte der Bestand von nur 14 Tieren auf heute wieder über 100 erhöht werden. Der Keibuhl-Jambao-Nationalpark liegt rund 50 Kilometer südlich der Hauptstadt Imphal in einem von vielen Gewässern durchflossenen, sumpfigen Gebiet und schließt auch den wunderschönen Loktok-See ein. Neben dem Leierhirsch leben hier viele weitere Säugetierarten – unter anderem auch Räuber wie die Fischkatzen –, vor allem aber ist es aber die Avifauna die mit ihrer Vielzahl an Wasservögeln fasziniert.

Geschichte

Archäologische Funde von aus Stein und Knochen gefertigten Werkzeugen in einigen Höhlen südlich sowie südöstlich des heutigen Ukhrul beweisen, dass das Gebiet Manipurs mindestens seit der frühen Steinzeit, also seit etwa 30.000 v. Chr. besiedelt ist. Einer der nachweislich damals wie heute hier lebenden Stämme sind die Maring, die zu den Kuki-Chin-Naga gehören. Weitere Funde zeigen Handelsbeziehungen zu Völkern des heutigen Thailand und Myanmar aus der Zeit rund 4000 v. Chr. Mit der „Cheitharol Kumbaba“, der Chronik der Maharadschas, setzt 33 n. Chr. die zuverlässige Aufzeichnung über das Geschehen im damaligen Fürstentum Kangleipak ein. Die Herrschaft von Loiyamba, „dem großen Gesetzesgeber“, der das Reich in sechs Divisionen organisierte, läutete 1074 n. Chr. eine sieben Jahrhunderte dauernde Zeit des florierenden Handels und des Wohlstands ein. Aber auch zu dieser Zeit führten Herrscher immer wieder Krieg und erweiterten das Territorium des Fürstentums bzw. verteidigten seine Grenzen. Als historische Besonderheit darf genannt werden, dass sich auch ihre Frauen teils durch besondere Verdienste in Kriegszeiten hervortaten und in der Chronik Erwähnung finden. Ende des 17., Anfang des 18. Jahrhunderts n. Chr. hielt unter dem Herrscher Tonsenngamba die Religion des Vishnuismus (eine Strömung des Hinduismus, die Vishnu als höchsten Gott ansieht) Einzug und veränderte die Traditionen, Sprache und Religion Manipurs nachhaltig. Nicht immer verliefen diese Veränderungen konfliktfrei, und nach wie vor gab es auch immer wieder Krieg mit dem Nachbarland Burma, dem heutigen Myanmar. Mit dem Einmarsch der Briten in die Region im 18. Jahrhundert veränderten sich wieder einmal die Machtverhältnisse gravierend. Die Konflikte eskalierten im Jahr 1891, als James Wallace Quinton, der damalige Chief Commissioner von Assam, mit einer 400 Mann starken, erheblich bewaffneten Truppe in das Fürstentum einmarschierte und das Gebiet binnen vier Wochen den britischen Kolonien anschloss. Am 10. und 16. Mai 1942 geriet Imphal im Zusammenhang mit dem Zweiten Weltkrieg unter das Bombardement der Japaner, 1944 konnte deren Vormarsch bei Imphal durch britische und indische Truppen gestoppt werden. 1947 schließlich wurde Manipur im Zuge der Unabhängigkeit von den Briten zum Bundesstaat der heutigen Republik Indien. Bis heute gibt es Spannungen zwischen den im Imphal-Tal lebenden Manipuri und den Naga-Stämmen in den Bergen – die einen neiden den anderen entweder ihre Überzahl oder den Status als „scheduled tribe“. Erst Anfang August 2015 wurde ein jüngstes Abkommen unterzeichnet, um das Gebiet dauerhaft zu befrieden.

Wirtschaft

Die Wirtschaft Manipurs basiert überwiegend auf Land- und Forstwirtschaft sowie dem Handel. Verkauft werden landwirtschaftliche Erzeugnisse wie Litschis, Orangen, Zitronen, Papayas, Passionsfrucht, Ananas, Pfirsiche, Birnen, Pflaumen Cashews und Walnüsse, die im hiesigen Klima wunderbar gedeihen. Der Bambus aus Manipur wird in ganz Indien in verschiedene Produkte weiterverarbeitet. Eine herausragende Stellung innerhalb der indischen Bundesstaaten nimmt Manipur aber auch bei der Herstellung und dem Handel mit (kunst)handwerklichen Erzeugnissen ein. Der angestrebte, weitere Ausbau von Wasserkraftwerken soll bald nicht nur die zuverlässige Stromversorgung des Landes selbst sichern, sondern auch zu einer Überschussproduktion und dem entsprechenden Verkauf an umliegende Regionen führen. Seit 2011 wächst auch die Tourismusbranche, wobei man immer noch nicht vielen fremden begegnet. Insbesondere der Ökotourismus erfährt breite Unterstützung und sorgt für den Erhalt der wunderbaren Natur.

Festtagskalender

In Manipur werden über das ganze Jahr verteilt Feste der unterschiedlichen Religionen und Stammestraditionen gefeiert.

Die hinduistischen Feste begehen vor allem die überwiegend im Imphal-Tal lebenden Manipuri; sie sind nach dem jeweiligen Mondkalender des Jahres terminiert und ehren in bunten Zeremonien rund um die Schreine jeweils eine der hinduistischen Gottheiten. 

Ein Beispiel hierfür ist das Yaoshang (Holi)- Festival, das zum Phalguna-Vollmond im Februar/März stattfindet. Es zählt zu den größten und wichtigsten Festen in Manipur. Ein wichtiger Bestandteil ist der von Kindern präsentierte Kreistanz Thabal Chongba.

Im Juli dann wird für zehn Tage das Athis Fest zu Ehren des Lord Jagannatha  gefeiert, der den Hindugott Vishnu repräsentiert. Seine Statue verlässt den Schrein in einem „Kang“ genannten Wagen, der von einigen seiner Anhänger gezogen wird. Sie wetteifern miteinander zu seinen Ehren.

Erst im April wird das Neujahrsfest Cheiraoba gefeiert, bei dem verschiedenen Gottheiten eigens zubereitete Gerichte dargebracht werden um sie gütig zu stimmen für die kommende Zeit. Einige Gläubige erklimmen umliegende Hügel als Symbol dafür, im neuen Jahr über sich selbst hinaus wachsen zu wollen und Neues zu erreichen.

Die vor allem in den Bergregionen lebenden Stammesvölker feiern wiederum eigene Feste gemäß ihrer individuellen Tradition. Dazu gehört zum Beispiel das Gang-Ngai-Festival der Kabui Nagas, welches über fünf Tage Ende Dezember/Anfang Januar stattfindet. Nach der zeremoniellen Eröffnung wird geschlemmt, Teilnehmer aller Altersklassen präsentieren rituelle Tänze und es werden Geschenke gereicht.

Am 15. Februar jedes Jahres feiern verschiedene Stämme zusammen ein Fest zum Wiederbeginn der Pflanzzeit, Lui-Ngai-Ni. Mit Gesängen und Tänzen verleihen die Teilnehmer ihrer Freude über das wiedererwachen der Natur Ausdruck, außerdem stärkt das Fest den sozialen Zusammenhalt über die Stammesgrenzen hinaus.

Am 1. November dann schließt das Erntefest Kut den Kreis. Die Stämme der Kuki-Chin-Mizo-Nagas feiern zusammen jeweils in einem der Dörfer. Nach einem Jahr harter Arbeit sind die Vorratslager prall gefüllt und man dankt für die gute Ernte.

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